1/22/2009

Mehr sein wollen als man ist

Weiße Haarpracht, akkurat gelegt,
am Nachmittag Kaffee und Kuchen
mit den alten Freundinnen.
Gespräche über diejenigen,
die nicht am Tisch sein können.

Trägertop und enge Jeans,
am Abend ein Glas Wein,
allein.
Tabletten,
die zum Schlaf verhelfen sollen.

Ein weißes Hemd, lebloser Ausdruck,
am Morgen das schwere Aufwachen
nach kurzem Schlaf,
Sorgen breiten sich aus,
über dem jungen Tag.

Und wieder verstreicht die Zeit,
wieder erreichte man nicht seine Ziele,
und wieder und wieder einmal
war man nicht mehr,
als man war.

1 Kommentar:

traumstreuner hat gesagt…

Ich denke, die wahre Tragik ist meist, daß wir weniger sind als wir sind...

Und alle reden von Zielen, als wäre der Geist, unser Geist, nicht jetzt und hier und über alle Grenzen der Zeiten und Räume hinweg ungebrochen präsent.