3/20/2007

Die Sternguckerin

Älter werden,
der Krampf vergehender Zeit,
Monate, Jahre...
Der Klang der Tropfen
pocht unangenehm tief
an das Empfinden.

Es ist eine Frau,
einsam war ihr Fühlen,
ihr Gehen und Stehen.
Sie gab den Sternen Namen
mit lieblichen Bedeutungen.
Nun,
die Nacht ihres Lebens lebend
und die Vergänglichkeit erfahrend,
fühlt sie die große Liebe,
denn sie weiß,
dass die Sterne,
die einst ein Teil von ihr waren,
auch ohne sie weiterleben werden.

Vergangenes 2

Die Welt vergeht.
In unserem Zeitalter
sucht man Mut
weiterzumachen.
Die Begabung der Bäume
liegt im Nichtstun,
nichts tun zu müssen.

An einer Kreuzung wählt man
eine Richtung.

Der weiße Mantel der frühen Morgenstunde
legt sich über mich,
die gefallenen Zweige am Wegesrand
knarren lockend.
Meine Seele geht in einen tiefen Wald
und will atmen.

Vergangenes 1

Das Glück der Sterne
ist das Leid der Fliegen,
das Leben des Efeu,
der Tod des Baumes,
der Beginn deiner Liebe,
der Fall meiner Mauern,
der Fall meiner Mauern,
das Ende deiner Liebe.

Keiner braucht Dich

Keiner braucht Dich,
jeder zweite Moment vergeht,
Schuld sind alle,
die dich verlassen haben,
Schuld ist jeder zweite,
der dich nicht mehr liebt.

Ein Gedicht des jungen Dichters Torsten Kaiser

V.

Jetzt verstehst du,
dass der Verstand
nur langsam enthüllt,
was die Seele schon weiß.
Unsere Augen sind Diebe,
sie stehlen das Licht.
Sorglos lebt niemand.
Die Wurzeln finden wir
im Körper,
den Stamm bildet unser Leben
und die Krone ist die Seele,
der Fluch der Wechselwirkung,
der Abhängigkeit.

III.

Wieder ein Regentag,
das Ende bewusst
und doch der Traum
vom Leben.

Die Rolle wieder annehmen
und das Fenster verlassen,
sich von Liebe und Hass befreien
und den Weg dem Zufall überlassen.

VII.

Ein Blick nach rechts
und ich sehe meine Freunde,
die ich mir nicht erklären kann.
Ein Blick nach links
und ich sehe Dich
und unseren gemeinsamen Augenblick.

Hinter mir
liegen über 26 Jahre Erfahrungen
und Empfindungen,
und blick ich nach vorn,
sehe ich nur noch mich,
das Einzige, das mir wirklich nahe ist,
mein Selbst, mein Jetzt,
das Einzige, das bei mir bleibt,
und mit mir geht.

Blog-Tipp

Zwei Fotos jeden Tag mit Kommentaren
verschiedener Blog-Dichter:

lafemmelibellule

Und wenn...

Und wenn ich nun nochmal beginne,
werde ich dann zu alt sein,
um fertig zu werden?
Und wenn ich nun einfach aufgebe,
werde ich dann noch ein Leben haben,
das lebenswert ist?

So schnell zieht die Zeit vorrüber.
Die jungen Menschen rennen,
um noch erster sein zu können,
und ich, ich renne nicht mehr.