8/28/2008

Stille in Peking

Mein zweiter freier Tag, der erste an dem ich einfach nur zu Hause bin. Peking wirkt wie eine einsame und leblose Stadt, die mich mit dieser Stimmung einfängt, fesselt und straft. Habe ich doch eben Perlen gegen Glas getauscht. Unzufrieden bin ich nicht, nur kann ich im Augenblick weder greifen noch berührt werden. Weit weg sind meine Gedanken, teils im Nichts, teils irgendwo dazwischen. Ist mein Verhalten nicht absolut unverständlich? Wie kann man den besten Mann, den man bislang traf, verlassen und von etwas träumen, dass nie eintreffen wird? Aber ich fühle nun soviel mehr Leben und Sehnsucht in mir, so viel stärker den Wunsch mein Selbst zu verwirklichen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Es ist die Unvorhersehbarkeit dieser Stadt, die mich auch auffängt.

1 Kommentar:

traumstreuner hat gesagt…

was möchtest du verwirklichen? - dein selbst oder dein ego? - was sind das für träume, die dich daran hindern, weiterhin einem menschen zu begegnen?

wenn das selbst sich entwickelt, bilden sich mehr und mehr zurück jene ängste, die dazu führen, daß wir andere wesen fesseln wollen...

spannender als die frage, wie man jemanden nur verlassen konnte, ist vielleicht die frage, warum man es vorzog, zuflucht in einer konvention zu suchen, anstatt eine wirkliche begegnung zu wagen?

und: wie verläßt man einen menschen, dem man an den grenzen von raum und von zeit begegenen durfte, ohne selber tief zurückzufallen in die zeit?

gewiß ist die liebe vielmehr ein ort als ein gefühl...