8/27/2008

Sotápanna

Ein Esel ist ein Esel
und kein Rennpferd.

Aus einer Krähe wird niemand
einen Singvogel machen wollen.

Was sind das nur für Schritte,
die eintreten lassen in den Strom?

Man sagt,
mühelos sei alle Verwirklichung.

(22. August 2008)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mühelos sei alle Verwirklichung!
Wenn man dies nur leben könnte, ohne Nachdenken handeln und alles erreichen. Aber auch das ist Mühe, du wirst nicht gut in dem was du willst, wenn du deine Begeisterung hierfür nicht herauslässt.

Darf ich erfahren, ob ich der Esel bin?

;)

traumstreuner hat gesagt…

In wacheren Momenten weiß ich, daß es nichts, aber auch rein gar nichts zu erreichen gibt, daß wir allenfalls Sandburgen bauen an den Gestaden der Zeit und daß unsere Herzen eigentlich nur darauf warten von der großen Flut ergriffen zu sein, die alle Trennung überwindet, uns trägt zu Oceanos heim...

Nein, Du bist nicht der Esel. - An jenem Tage, als das kleine Gedicht entstand war ich es selbst und der krächzende Vogel zugleich.

Ein Sotápanna ist nach der buddhistischen Philosophie ein Wesen, daß in den Strom der Befreiung eingetreten ist, den Zustand der Aufhebung des Leidens ein erstes Mal verwirklicht hat, die Welt der sich körperlich-geistig manifestierenden Erscheinungen ein erstes Mal hinter sich gelassen hat.

Und an jenem Tage hatte ich große Schwierigkeiten, Geduld und Gleichmut aufrecht zu erhalten, erschien mir der Weg auf den ich nun schon seit geraumer Zeit Schritte setze voraus noch immer so unendlich weit...

Wahrscheinlich mühe ich mich zu sehr, beinträchtigt das Verlangen gewisse Zustände wieder erreichen zu wollen, meinen Geist noch immer zu sehr, so daß ich weniger gehe als torkel...