4/20/2008

Eines Schmetterlings Flug (2)

Wieder ein Tag voller Hoffnung,
Wieder ein Tag an dem das Rad sich dreht.
Ein Tag, an dem Mütter sich besondere Mühe geben
ihren Kleinen etwas für's Leben zu zeigen.

Ich beobachte sie
und werde traurig!
bin außen vor,
und suche keine Nähe!

Wieder ein Schmetterling,
der unerwartete Höhen erreicht.
Wieder ein Körper,
der in der Sonne Licht verbrennt.

Wieder ein Kreislauf
der sich schließt.
Was sind schon ein paar Tausend Jahre?
Absehbar und Unverändert!

Traum sucht Leben

Tränengrenze erreicht!
Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit!
Das eine nicht vom anderen unterscheidbar.

Zwischen Freiheit und Gefängnis,
zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Ohne Denken, ohne Fühlen.

Mal an andere denken - für Daniel

Lieber Mensch,
deine Abenteuer beginnen gerade!
Erwarte nicht zu viel,
greife nicht zu fest,
denke ein wenig,
bevor du die nächsten Schritte tust.

Sei nicht wie ich,
du kannst viel mehr!
Denke nach und beseitige die Steine
auf deinem Weg.
Ich weiß, es sind unzählige.
Du gewinnst Kraft aus dem Unglaublichen,
lass das Unglaubliche Teil sein von Dir!

Küsse Berlin von mir!

Was bist du? Was bin ich?

Du bist mein Wunsch,
bist mein Traum
und meine Illusion.

Ich bin ein Idiot,
ein Sträfling
und eine Melodie.

Ein Sommer

Ein Sommer,
der alles vereint!
Ein Sommer
der zeitlos ist.
Naive Gedanken,
Lagerfeuer und Gitarrenmusik!
Dazwischen unbekannte Vertraute,
kurzzeitige Wegbegleiter.
Mehr will ich nicht!
Ein Sommer, der alle schönen traurigen Lieder vereint,
der alle Liebenden zur Ruhe kommen lässt.
Ein Sommer der Antworten gibt,
gewonnen aus purem Chaos.
Im Meer schwimmen bei Sturm,
ein Bier trinken bei Sonnenuntergang,
alleine Muscheln sammeln
und daraus eine Kette basteln.
Ohne Sprache verständigen.
Unsere Sehnsüchte unerfüllt lassen
und glauben wir hätten die ganze Welt nur für uns!
Ideale für Sekunden und Stunden.
Verständnis für die Welt!

Falling

Time passes by,
I am falling deeper and deeper.

There is nothing I see,
I feel the sun, I feel the dark,
but still nothing to grab.

I see no future,
I see you in a different time.
I see the sadness of my life,
such an unjustified sadness.

Where will you go?
Where will you stop?
What would you do
if I'd fall deeper,
if I couldn't get up again?

Everything I want
is you to be my friend,
to be my lover,
to follow me
through the unknown spheres,
just to follow me to the bottom.

If my way is dark
it is because of my fears.
If I am getting out off it
it is because my angels lead me.
You are inbetween.

Shall I give my life in your hands?
My inner says: never do!
Never think about it.
But still I wish I could.

"You are somewhere else,
I am still right here."
Let's walk few steps.

Let's not waste our time,
let's just run away.

I am falling deeper.

Halt dich fest

Wenn ich nur meine eigene Unabhängigkeit wahren könnte
und dich zugleich aus tiefstem Herzen lieben könnte.

Du klagst, ich gäbe nicht genug.
Du klagst, ich sei nicht hilfsbereit.

Ich klage, weil du noch an SIE denkst,
ich klage, weil ich um unsere Zukunft weiß.

Durchbrechen werde ich mein Gefängnis nicht!
Nicht mit Dir!

Hälst du mich nicht fest genug,
dann gehe ich.

Nicht weil ich gehen will,
nur weil ich Angst habe.

Unser Leben hat uns zu viel gelehrt,
zu viel wissen wir,
als dass wir einander alles geben könnten.
zu viel fürchten wir,
als dass wir einen gemeinsamen Weg ernsthaft anstreben wollten.

Du klagst, du fühlest nicht, dass ich dein sei.
Ich klage, ich fühle nicht, du wärest mein!

Denk nur weiter an sie
und lauf zu ihr zurück!

Sie ist der einfachere Weg!
Meiner ist zu steinig zum Begehen!

Halt dich fest,
nicht an uns,
halt dich fest
an deinen Träumen!
Träume sie nicht mit mir!

Meine Hoffnung vergeht
mit den Wochen,
mit den Tagen,
an denen du nicht bei mir bist.

Kann nicht schlafen,
fühle zu viel Ungewissheit,
zu viel Liebe,
die ich nicht ausleben kann.

Halt dich fest
an deiner Vergangenheit.

Ich bin haltlos,
und ziehe durch mein Leben
wie eine Grille, die nur einen Sommer hat!

Verrückt!

Reisen in meiner Gedankenwelt
ist fast schon etwas langweilig!

Kreise doch nur um mein Selbst
und meine Ängste!

Wie kannst du mir helfen?
Indem du mich vergisst und fallen lässt.

So kann ich dann wieder
ohne Eifersucht durch die Welt gehen.

Warum birgt unsere Liebe bloß
solch gewöhnlichen Gefühle?

Warum sind die großen Dinge im Leben
nur so schwer zu greifen?

4/11/2008

Eine Reise...

Bin gerade auf 'Reisen', im Reich meiner Kindheit, Heimatbesuch. - Und im Wohnzimmer meiner Eltern hat es so eine flimmernde Scheibe, die die Aufmerksamkeit des Betrachters immer wieder versucht in jene semivirtuellen Welten hinauszuziehen... - Heute abend wildes Rumgezappe: ein bißchen hiervon, ein bißchen davon - und zwischendurch irgendwo dieser Werbefilm von Louis Vuitton...

www.youtube.com/what is a journey?

4/03/2008

Lá iláha illá´ Lláh II.

Es gibt kein Leben außer DEM LEBEN. - Es gibt keine Liebe außer
DER LIEBE. - Es gibt keine Wahrheit außer DER WAHRHEIT. - Es gibt keine Schönheit außer DER SCHÖNHEIT. - Es gibt keine Seele außer DER SEELE. - Es gibt keinen Geist außer DEM GEIST. - Es gibt kein Wesen außer DEM WESEN. - Es gibt keinen Gott außer GOTT...

Keine Freiheit im Reich der Begrenztheit. - Warum nur fällt es so schwer alles Kleine im Tausch gegen DAS GROSSE herzugeben?

Lá iláha illá´ Lláh

In der Sufi-Tradition sagt man: ’Lá iláha illá´ Lláh.’ – Lá bedeutet ’Nein’. – Nein, wir können nicht akzeptieren, daß diese Welt der Erscheinungen und des Leidens alles sein soll. – Wir lassen uns nicht weismachen, daß es möglich sei, vom Geist und von göttlicher Gnade erfüllt zu sein, bevor wir uns ganz entleert haben – von uns selbst und von unseren Meinungen über andere. Wir werden weder Gier noch Verblendung noch Grausamkeit noch Eigensinn akzeptieren, wenn sie nicht Gottes Wille sind. Wir werden das Leben nicht einfach hinnehmen, ohne nach seinem Wesen zu fragen. – Wir werden uns nicht von Verblendung beherrschen lassen, wenn wir intelligenz-
begabte Wesen sind. – Nein. – Nein. – Lá iláha (Es gibt keinen Gott) illá´ Lláh (außer Gott).
 
Reshad Feild – Das atmende Leben 

Erste Begegnung

Da wäre noch was, das in diesem Blog
einfach nicht fehlen darf...

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...und so vergeht alles,
Stunde für Stunde,
Tag für Tag,
Gedanken lahmen,
Tränen halten sich zurück.
Hunde verneinen das Spielen,
Jeder Schritt verändert,
doch hinterlässt du keine Spuren,
sie werden von der Gegenwart verdeckt.
Die Einsamkeit im Hinterhalt,
ein unklares Wort und bittre Küsse,
die Flammen deiner Seele treiben dich,
du suchst Schutz in einer Vergangenheit
und hoffst auf eine Zukunft,
die du dir jetzt schon nimmst.

(Miss Ujevic, Juli 2006)

4/02/2008

KONVENTIONEN

das leben eingepfercht in einen goldenen käfig
täglich wasser und brot zu genüge
hin und wieder auch größere köstlichkeiten
und wochenends stets wein, weib und gesang

das leben gefangen im selbstgewählten gefängnis
mit fesseln an herz und verstand
die seele in ketten
trüben blick gen´ himmel
stolzen vögeln freien flug neidend

das leben geschlagen ans hölzerne kreuz
hände und füße blutüberströmt
dornig der kranz auf dem haupte
der selbsternannten krönung der schöpfung

(Januar 1998)

ABGESANG

das leben hinterfragt
und keine gescheite antwort
bekommen
nur eine dumpfe ahnung
in der brust
ein flaues gefühl im magen

das leben hinterfragt
und die gesellschaft betrachtet
sämtliche tränen vergossen
und zum freitod zu feige

das leben hinterfragt
und eine von raben
geschwärzte zukunft
vor augen
wenig trostreich
der flirt mit dem wahnsinn
welch weltgeist grüßt
aus dem tollhaus

das leben hinterfragt
und mit jedem schritt
freudlos gemordet
zuweilen erschaudert
beim gang über leichen
aber das ist bereits
eine ewigkeit her

das leben hinterfragt
und jedwede hoffnung
mangels verständnis
verachtet
bloß lebenslänglich
dem tode geflohen
doch niemals
dem sterben
entronnen

(Januar 1998)

Weltuntergangsgesellschaft

befindlich auf der reise zum kollektiven selbstmord - im sog der eigens dafür – unablässig – in gang gehaltenen - stetig verfeinerten – zeitbeschleunigungsmaschinerie - ergeben wir uns - unmerklich – unserer letzten großen - gar größten - sehnsucht.

zu unerträglich die leichtigkeit – mit der wir das leben in liebe und demut – ohne angst – mit sorglosem gleichmut – hätten ertragen können.

die schwermut – hervorgerufen durch so manches verstehenwollen aller unverständlichkeiten – trieb uns weiter – weiter und weiter – nur nicht fort von der erkenntnis auch unserer endlichkeit.

zuletzt – übrig bloß – nicht wenige fehleinschätzungen und eine gesellschaft – wieder geeint in dem glauben dem weltuntergang beiwohnen zu dürfen – gar zu müssen – und nach vielen schmerzvollen verlusten in nahezu kopernikanischem ausmaße erleuchtet: nichts drehte sich wirklich um uns – nur wir um uns selbst.

(September 1997)

SEHNSUCHT













dichter sucht muse – tagedieb sucht muße – kind sucht mutter – bruder sucht schwester – herz sucht seele - liebe sucht verständnis – kopf sucht schönheit - bewußtsein sucht wahrheit – eifersucht vertrauen frage sucht antwort – viel sucht wenig – kälte sucht wärme – traum sucht leben – lachen sucht weinen - vergänglichkeit sucht himmelreich – sehnsucht ein wenig erfüllung.

(November 1997)

4/01/2008

Der Sturm














Nein, mein Bruder, ich habe die Einsamkeit nicht aus religiösen Gründen gesucht, sondern einzig und allein deshalb, um die Menschen und ihre Gesetze zu meiden und um ihren Lehren und Traditionen, ihren Ideen, ihrem Lärm und ihrem Wehklagen zu entkommen.
Ich habe die Einsamkeit gesucht, um nicht die Gesichter der Menschen sehen zu müssen, die sich selbst verkaufen und für den selben Preis etwas erstehen, das noch niedriger ist, geistig und materiell. (...)
Ich habe die Einsamkeit gesucht, denn niemals habe ich Freundlichkeit von einem menschlichen Wesen erfahren, wenn ich nicht den vollen Preis mit meinem Herz bezahlt habe.
Ich habe die Einsamkeit gesucht, denn ich hasse die großartige und furchtbare Einrichtung, die die Menschen Zivilisation nennen – diese symmetrische Ungeheuerlichkeit, erbaut auf dem fortdauernden Elend der menschlichen Rasse.
Ich habe die Einsamkeit gesucht, denn in ihr gibt es volles Leben für den Geist, für die Seele und für den Körper. Ich habe die endlosen Grasebenen gefunden, auf denen das Licht der Sonne liegt, wo die Blumen ihren Duft in den Raum atmen und wo die Bäche ihren Weg zum Meer singen. Ich habe die Berge entdeckt, auf denen ich das frische Erwachen des Frühlings fand, das farbenprächtige Sehnen des Sommers, die reichen Gesänge des Herbstes und das schöne Geheimnis des Winters. Ich kam in diese entlegene Ecke von Gottes Herrschaftsgebiet, denn ich hungerte danach, die Geheimnisse des Universums zu erfahren und mich dem Thron Gottes zu nähern.

In all (...) diesen Eitelkeiten des Lebens gibt es nur eines, das der Geist liebt und wonach er sich sehnt. Ein einziges, verwirrendes Ding. (...) Es ist das Erwachen des Geistes. Es ist ein Erwachen in den inneren Tiefen des Herzens. Es ist eine überwältigende und großartige Kraft, die sich plötzlich auf das Bewußtsein des Menschen senkt und seine Augen öffnet. Dann sieht er das Leben mitten in einem schwindelerregenden Schauer brillianter Musik, umgeben von einer Sphäre hellen Lichtes. Der Mensch selbst ist wie eine Säule der Schönheit zwischen der Erde und dem Firmament. Es ist eine Flamme, die plötzlich im Geiste wütet und das Herz ausbrennt und reinigt, sie steigt empor über die Erde und schwebt im weiten Himmel. Es ist eine Freundlichkeit, die das Herz des Menschen umschließt, eine Freundlichkeit, mit der der Mensch alle verwirrt und alle enttäuscht, die sich gegen ihn stellen und mit der er gegen alle revoltiert, die sich weigern, ihren großen Sinn zu verstehen. – Eine geheime Hand entfernte den Schleier von meinen Augen, als ich noch ein Mitglied der Gesellschaft war mitten in meiner Familie, unter meinen Freunden und meinen Landsleuten. – Oft war ich verwundert und sprach zu mir selbst: Was ist das für ein Universum und warum bin ich anders als die Leute, die mich ansehen, und wie kann ich sie verstehen, wo habe ich sie kennengelernt und warum lebe ich unter ihnen? Bin ich ein Fremder unter ihnen oder sind sie fremd auf dieser Erde, die vom Leben erschaffen wurde, das mir die Schlüssel anvertraut hat? (...) Das ist es, was mir vor (...) Jahren geschehen ist, als ich die Welt verließ und an diesen unbewohnten Ort kam, um in der Wachheit des Lebens zu leben, mich an freundlichen Gedanken zu erfreuen und an der Schönheit der Stille. (...) Es ist ein Erwachen des Geistes. Wer es kennt, kann es nicht in Worte fassen. Und wer es nicht kennt, wird niemals das bezwingend schöne Geheimnis des Lebens begreifen.

Das Erwachen des Geistes ist eine Flamme, die plötzlich im Geiste wütet und das Herz ausbrennt und reinigt...

Khalil Gibran – Geheimnisse des Herzens