5/30/2008

Weil wir auch das sind...

Weil wir auch das sind,
was wir verloren


Amores Perros
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Weil wir auch das sind,
was wir verloren

Gott,
die Frucht der Liebe
unter dem Herzen der Mutter,
die Unschuld der Kindheit,
das leichte erste, große Glück,
all die schmerzlichen Lieben, die folgten,
das bange Wachen in einsamster Nacht

Weil wir auch das sind,
was wir verloren

Der Bruder, die Schwester,
das jüngste, niemals geborene Kind

Die verblichene Hoffnung,
das Verblassen der kühnsten Träume,
all das, was nicht mehr mit uns war,
als wir erwachten in diesem Hier

Weil wir auch das sind,
was wir verloren

Die Zunge, die nicht mehr singt,
der Stift, der nicht mehr schreibt,
der Mund, der nicht mehr küssen darf,
die Hand, die die Schenkel der Geliebten
nicht mehr vermag zu berühren,
das Auge, aus dem gewichen
der Widerschein des gütigsten Lichts

Weil wir auch das sind,
was wir verloren

Und dennoch hält uns in Atem
das Herz eines Lebens

(4. März 2008)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Dieses Gedicht ist wunderschön! Ich liebe es!