Weil wir auch das sind,
was wir verloren
Amores Perros
_______________________
Weil wir auch das sind,
was wir verloren
Gott,
die Frucht der Liebe
unter dem Herzen der Mutter,
die Unschuld der Kindheit,
das leichte erste, große Glück,
all die schmerzlichen Lieben, die folgten,
das bange Wachen in einsamster Nacht
Weil wir auch das sind,
was wir verloren
Der Bruder, die Schwester,
das jüngste, niemals geborene Kind
Die verblichene Hoffnung,
das Verblassen der kühnsten Träume,
all das, was nicht mehr mit uns war,
als wir erwachten in diesem Hier
Weil wir auch das sind,
was wir verloren
Die Zunge, die nicht mehr singt,
der Stift, der nicht mehr schreibt,
der Mund, der nicht mehr küssen darf,
die Hand, die die Schenkel der Geliebten
nicht mehr vermag zu berühren,
das Auge, aus dem gewichen
der Widerschein des gütigsten Lichts
Weil wir auch das sind,
was wir verloren
Und dennoch hält uns in Atem
das Herz eines Lebens
(4. März 2008)
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Dieses Gedicht ist wunderschön! Ich liebe es!
Kommentar veröffentlichen